Am Sonntag den 22. Juni
1941 überschritt, gegen 03.05 Uhr morgens, die dt. Wehrmacht, auf
einer
1930 km langen Front,
die Grenze zur Sowjetunion. Der größte Feldzug der Weltgeschichte
hatte begonnen. Auch wenn die Gründe für den Angriff im Osten,
dem "Unternehmen Barbarossa",
hier nicht detailliert
da zulegen sind, kann aber gesagt werden, daß alle politischen und
militärischen Aktionen Hitlers nur ein Ziel kannten: die Sowjetunion.
Hier wollte er den "Lebensraum" gewinnen,
sowie den verhaßten
"jüdisch-bolschewistischen Weltfeind" vernichten.
Bis zum Angriffstag hatte
die Luftwaffe ca. 2 770 Maschinen, darunter 830 Bf 109 und 90 Bf 110,
an die zukünftige
Ostfront verlegt. Somit lagen ungefähr 60 % ihrer Einsatzstärke
nun im Osten.
In den meisten Jagdgruppen
wurden bereits die neuen Bf 109 F geflogen.
Die älteren "Emil"
Versionen rüsteten aber immer noch einige der "einmot" Jagdverbände
aus.
Bf 109 E-7,
Ofw. Hermann Graf, 9./
JG 52,
Ostfront im Juni 41.
In Frankreich, an der
Kanalfront, blieben nur JG 2, JG 26 und kurzfristig noch die II./ JG 52.
Die über den gesamten
Reichsgebiet verteilten Kräfte von JG 1 sollten die Lufthoheit über
Deutschland gewähren. Auch lagen nun fast sämtliche Bombereinheiten
im Osten.
Bf 109 F-2,
III./ JG 2 "Richthofen",
Caen, Frankreich, Juni
41.
Deutschland wußte,
zu Beginn des "Unternehmens Barbarossa", Rumänien (Kriegseintritt
am 22.06.41) als Verbündeten auf seiner Seite. Das Balkanland steuerte
u.a. 17 Jagdstaffeln bei.
Davon flogen die Staffeln
Nr. 56, 57 und 58 der Grupul 7 die Bf 109 E-3/4. Die Grupul 8 setzte in
ihren drei Staffeln die IAR 80 ein. Neben diesen beiden Mustern kamen noch
die Heinkel He 112 B
der Grupul 5 und die
Hawker Hurricane Mk. I der Escadrila 53 (53. Jagdstaffel) zum Einsatz.
Rumänien stellte
von allen Verbündeten Deutschlands das größte Militärkontingent
zum
Kampf gegen die Sowjetunion.
Heinkel He 112 B-2,
Grupul 5 (5. rum. Jagdgruppe)
Rumänien, 22. Juni
41.
Am 26. Juni trat auch
Finnland in den Krieg ein. Das Land hatte aber einen Sonderstatus. Es war
nicht Mitglied des "Dreimächtepaktes", und sah diesen Kampf als Fortsetzung
des Winterkrieges 39/40 an der Seite des Reiches. Im Laufe
der nächsten Wochen sollten noch Ungarn, die Slowakei und Kroatien
dazu kommen. Diese genannten Staaten beteiligten sich aus den unterschiedlichsten
Gründen an dem "Kreuzzug gegen den Bolschewismus". Insgesamt brachten
sie ca. 900 Flugzeuge zum Einsatz.
Avia B-534 IV,
2. slowakische Jagdgruppe,
Westukraine, Juli 41.
Reggiane Re. 2000 "Heja",
Erprobungsstaffel Re.
2000,
der ungarischen Luftwaffe.
Ostfront, August 41.
Als weitere Verstärkung,
traf im August 41, noch das ital. Corpo di Spedizione Italiano di Russia
(C.S.I.R.) mit drei Divisionen, an der Ostfront ein. Die Regia Aeronautica
verlegte neben
der 61. Aufklärungsgruppe
und der 245. Transportstaffel noch die 22. Gruppo Autonomo C.T.
(22. Unabhängige
Jagdgruppe) mit ihren Macchi MC 200 nach Russland.
Die Jagdgruppe verfügte
über vier Staffeln, eine mehr als üblich, mit insgesamt 52 Macchi
MC 200.
Zu Beginn des Ostfeldzuges,
waren die russ. Luftstreitkräfte trotz großer numerischen Überlegenheit,
flugtechnisch und technologisch der Luftwaffe klar unterlegen. Die deutsche
Aufklärung glaubte sogar zu wissen, "Russland stände im Flugzeugbau
erst an der Schwelle zur Neuzeit".
Ihre Standardjäger,
die Polikarpow I- 152, I- 153 (beides Doppeldecker) sowie die I-16,
wurden von den Bf 109
E u. F völlig deklassiert.
Polikarpow I- 152,
Mittelabschnitt der Ostfront,
Juni 41.
Auch die zu dieser Zeit
besten sowjet. Jäger, wie die Mikojan MiG- 3, die Lawoschkin LaGG-3
oder die Yakowlew Yak-1,
waren für die erfahrenen Luftwaffenpiloten in ihren
Messerschmitt Bf 109
E und F keine allzu ernste Bedrohung. Doch das auftreten dieser Typen belegte
gleich zu Beginn des Feldzuges die völlige Fehleinschätzung der
sowjet. Flugzeugindustrie.
Ähnlich erging es
übrigens auch dem Heer, das durch das erscheinen der russ. T-34 und
KW-1 Panzer völlig überrascht wurde. Diese Kampfwagen degradierten
die dt. PaK zu "Panzeranklopfgeräten".
Dies sollten jedoch nicht
die einzigen Überraschungen des Feldzuges bleiben.
Mikojan MiG-3,
Mittelabschnitt der Ostfront,
Sommer 41.
Zum Glück waren diese
moderneren Jäger noch nicht in großen Stückzahlen im Einsatz.
Aber keinesfalls darf
angenommen werden, das die Luftwaffe "leichtes Spiel" hatte.
Sobald "der Russe" die
erste Schockphase überwunden hatte, leistete er allerorts
(wie auch am Boden) hartnäckigen
Widerstand. Bis hin zur Selbstopferung!
Nicht selten kam es vor, das "Stalins Falken"
versuchten, nachdem ihre Munition verschossen war, deutsche Flugzeuge durch
rammen zum Absturz zu bringen.
Vier km vor der russischen Grenze, in Berznicki,
lag die II./ JG 27.
Die III./ JG 27 und der Stab belegten den Horst
Suwalki. Unterstellt war das Geschwader
dem VIII. Fliegerkorps, unter Freiherr v. Richthofen,
im Bereich der Heeresgruppe Mitte.
Erster Kampfauftrag des Geschwaders war der
Angriff auf russ. Flugplätze jenseits der Grenze.
Mit untergehängten SD-2 Bomben flogen
die Bf 109 die feindlichen Plätze an und zerstörten
80 Maschinen der völlig überraschten
Russen. Über Grodno kam es dann zu ersten Luftkämpfen,
in deren Verlauf die beiden Gruppen des JG
27, dreizehn Abschüsse erzielten.
Die dem Geschwader unterstellte III./ JG 53
holte sogar 36 Russen vom Himmel.
Bf 109 F-2,
Lt. Jürgen Harder, TO der III./ JG 53,
Sobolewo, 22. Juni 41.
Aber diese Erfolge wurden durch einen schweren
Verlust überschattet:
Nach dem Abschuß einer Polikarpow
I-16, wurde Maj. Schellmann's Messerschmitt, durch Trümmer
des russ. Jäger,
getroffen. Der Kommodore des JG 27 mußte hinter den russ. Linien
notlanden
und geriet in Gefangenschaft.
Wie sich dann herausstellte, wurde er zwei Tage später
vom NKWD (russ. Geheimpolizei)
erschossen.
Polikarpow I- 16 Type
10,
Juni 41.
Daraufhin bekam, am Nachmittag, die II./ JG
27, in Berznicki, Besuch von sowjetischen Bombern.
Die Alarmrotte schoß eine DB 3 ab, die
Platz Flak eine weitere. Aber dennoch wurde eine Bf 109 zerstört.
Am zweiten Tag des Feldzuges liessen sich keine Russen am Himmel blicken,
und so wurden die Verbände zu Tiefangriffen
eingesetzt. Bei diesen Einsätzen wurde Olt. Wiesinger, bekannt durch
sein Abenteuer in Griechenland, durch Flak getroffen und stürzte tödlich
ab. Nach zehn Luftsiegen ereilte den schneidigen Piloten das Schicksal
. Mittlerweile hatte an Stelle von Schellmann Maj.
Woldenga
die Führung des Jagdgeschwaders übernommen.
Am 25. Juni verlegten beide Gruppen nach Wilna
und wurden gleich in heftige Luftkämpfe verwickelt. Die Bf 109 holten
53 Maschinen herunter, Lt. Langanke davon alleine 7.
Zum 01. Juli erhielt die II./ JG 27 den Befehl,
ihre Jäger und Ausrüstung an die III. Gruppe abzugeben. Durch
enormen Verschleiß war die Zahl der einsatzfähigen Flugzeuge
beider Gruppen auf die Hälfte abgesunken. Durch diese Maßnahme
wurde die III./ JG 27 wieder aufgestockt, während die II./ JG 27 zurück
in das Reich verlegte, um auf die neue Messerschmitt Bf 109 F umzurüsten.
Bis zum 29. Juni gelang es der Luftwaffe, 4
017 Maschinen in Luftkämpfen bzw. am Boden zu zerstören, und
die absolute Luftherrschaft zu erringen.
Viele russ. Maschinen wurden auch im flugfähigen
Zustand erbeutet.
Auf einem von der Wehrmacht
eingenommenen
Feldflugplatz der Sowjets.
Durch Luftangriffe zerstörte
Polikarpow I- 153.
Durch diese Luftüberlegenheit, konnten
vor allem die Stukas ungehindert zur taktischen Nahunterstützung der
Infanterie- und Panzerdivisionen eingesetzt werden.
Die Jagdgruppen machten ihre Abschüsse
"en masse" geltend. So am 30. Juni, als nicht weniger als 114 sowjet.
Maschinen abgeschossen wurden. Unter seinem Kommodore Oblt. Werner Mölders
erreichte das JG 51, am selben Tag, als erste
Einheit die Tausender-Marke (1 000. Abschuss seit Kriegsbeginn). Der Herbst
begann mit heftigem Regen, der die Liegeplätze in "Schlammplätze"
verwandelte. Dazu wurde es langsam ungemütlich
kühl. Am 11. Sept. kam es noch mal zu harten Luftgefechten, in deren
Verlauf die III./ JG 27 neun Abschüsse erzielen konnte.
Durch einen Motortreffer wurde Lt. Hans Richter
gezwungen eine Notlandung durchzuführen, wobei er aber Bäume
steifte und abstürzte. Lt. Richter, mit 22 Luftsiegen einer der bisher
erfolgreichsten Piloten des Geschwaders, verbrannte in seiner Messerschmitt
Bf 109.
Bis Ende Sept. 41 war Leningrad erreicht, die
Heeresgruppe Mitte stand 500 km vor Moskau.
Auch die Heeresgruppe Süd stand tief im
Feindesland.
Der Wintereinbruch hielt im Jahre 1941 früh
seinen Einzug. Die Wehrmacht wurde hiervon recht unvorbereitet überrascht.
Bei den Staffeln des JG 27 gab es keine Winterkleidung oder gar Öfen.
Die Männer polsterten ihre Unterkünfte
mit Stroh aus, und bastelten aus Milchkannen kleine Öfen. Der Frost
erschwerte dem Bodenpersonal, die Jäger einsatzbereit zu halten. Die
Motoren sprangen schlecht an, oder die Waffen "klemmten". Die Sowjets wurden
von diesem Wetter nur wenig behindert. Ihre Jäger und Bomber waren
trotz Frost täglich im Einsatz und belegten die
dt. Frontflugplätze mit Bomben. Bei der
Abwehr eines solchen Angriffes kehrte Ofw. Blazytko nicht zurück.
Der Sieger aus 25 Luftkämpfen geriet in Gefangenschaft.
In dieser Zeit tobte im Bereich der Heeresgruppe
Mitte die Doppelschlacht von Wjasma-Brjansk. Mehrere russ. Armeen saßen
hier im Kessel und gingen der Vernichtung entgegen. Mit dem siegreichen
Ende dieser Umfassungsoperation, am 07. Okt., hielt man Deutscherseits
den Ostfeldzug militärisch für entschieden. Auch in London und
Washington sah man die Situation ähnlich, und bereitete sich auf einen
deutschen Sieg im Osten vor. Niemand gab den Russen, nach den entsetzlichen
Verlusten die die Rote Armee bisher hin nehmen mußte, noch eine Überlebenschance.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion schien unmittelbar
bevor zu stehen.
Auch die III./ JG 27 verlegte an dem Brennpunkt
der Kesselschlacht, und lag nun bei Smolensk. Schneetreiben und strenger
Frost verhinderten jedoch fast sämtlichen Flugbetrieb.
Nur die Russen waren in der Luft!
In diesen Tagen tauchten die ersten Gerüchte
über eine Rückverlegung in die Heimat auf.
Diese Vermutungen wurden schließlich
zur ersehnten Gewißheit.
Am 16. Okt. 41 verabschiedete General von Richthofen
den Stab und die III./ JG 27.
Der Abschied von der Ostfront ist wohl niemandem
schwer gefallen. Erst in den letzten Kriegsmonaten sollte das Geschwader
wieder auf die Russen treffen. Dann jedoch unter anderen Voraussetzungen!
Im weiteren Verlauf des Feldzuges startete
im Anschluß an der Umfassungsschlacht von Wjasma-Brjansk, in deren
Verlauf die Russen ca. 660 000 Mann verloren,
die Operation "Taifun"- der Sturm auf Moskau.
Am 27. Nov. stand die Wehrmacht 30 km vor Moskau. Weiter sollte sie aber
nicht mehr kommen.
Polikarpow I-153,
Dezember 41.
Temperaturen stellenweiße unter -30' und
der Einsatz frischer sibirischer Divisionen zwangen die Wehrmacht zum Rückzug.
Der Blitzkrieg gegen die Sowjetunion war gescheitert. Im Dezember 41 wurde
dann sogar die gesamte Luftflotte 2 aus Russland abgezogen, um sie in den
Mittelmeerraum zu verlegen. Diese Entscheidung fiel bereits im Oktober.
Die angespannte Situation in Nordafrika, und die Unfähigkeit der Italiener,
Malta nieder zu Halten, machte diese Maßnahme notwendig.
Zudem mußten einige Einheiten zur Auffrischung
in die Heimat verlegt wurden. Dadurch verfügte die Luftwaffe nur noch
über 1 700 Maschinen an der Ostfront. Dies zeigte, wie "kurz das Hemd"
der Luftwaffe schon zum Jahreswechsel 41/42 war. Die verlegten Verbände
wurden, im Verlauf der Schlacht um Moskau und der darauffolgenden Abwehr
der russ. Gegenoffensive, schmerzlich vermißt.
In der kurzen Einsatzzeit an der Ostfront, erzielten
die beiden Gruppen und der Stab des Geschwaders 270 Abschüsse. Hier
die erfolgreichsten Flugzeugführer des JG 27 während des Einsatzes
im Osten:
Olt. Graf Kageneck |
47 Luftsiege |
Ofw. Blazytko |
25
" |
Olt. Lass |
12
" |
Fw. Bauer |
9
" |
Ofw. Sawallisch |
8
" |
Olt. Tangerding |
8
" |
Fw. Wassermann |
8
" |
Waren die eigenen Verluste auch nicht sehr groß,
so trafen sie jedoch eine Reihe erfahrener Flugzeugführer. Besonders
der Verlust von Kommodore Schellmann, der seit Kriegsbeginn
25 Luftsiege erringen konnte und ein vorbildlicher
Offizier war, traf das Geschwader hart.
Schellmann hatte bereits im span. Bürgerkrieg
gekämpft, wo er 12 Abschüsse erzielen konnte.
Ende September 41 wurde dem JG 27 ein neuer,
recht exotischer, Verband eingefügt.
Die 1. Escuadrilla de Caza (1. spanische Jagdstaffel).
In Spanien wurde der Beginn des Ostfeldzuges
von großen Teilen der Bevölkerung mit Genugtuung und großer
Freude zur Kenntnis genommen. Für General Franco bot sich zudem die
Möglichkeit, durch die Entsendung von Freiwilligen, seine "Schuld"
an Deutschland, für dessen Unterstützung im Bürgerkrieg
begleichen zu können, ohne einen direkten Kriegseintritt wagen zu
müssen.
Zum Einsatz kamen, neben einer Infanteriedivision,
auch die genannte Jagdstaffel.
Die 17 Flugzeugführer der 1. Escuadrilla
de Caza waren die Elite der spanischen Luftwaffe.
Sie hatten insgesamt 79 Luftsiege im span.
Bürgerkrieg errungen. Ihr Staffelkapitän,
Commandante (Hptm.) Angel Salas Larrazabal,
hatte hiervon allein 17 Abschüsse auf seinem Konto.
Unter ihren dt. Uniformen trugen die Spanier
das blaue Hemd der "Falange"
(faschistische Partei
Spaniens), was ihnen den Beinamen Escuadrilla Azul (Blaue Staffel)
eintrug.
Das Nationalitätsabzeichen
der span. Freiwilligen.
Getragen am rechten Oberarm.
Obwohl die meisten Piloten der Spanier die dt.
Kampftaktik kannten, wurde ihnen im Reich noch eine vertiefende Ausbildung
gegeben. In der Jagdfliegerschule Werneuchen wurde den Fliegern die neusten
Erkenntnisse des Luftkrieges Nahe gebracht. Des weiteren wurden sie auf
die Bf 109 E eingewiesen.
Die Einheit, nun als 15. (span.)/ JG 27 geführt,
erreichte mit seinen zwölf Bf 109 E-7 am 26.09. den Frontflugplatz
Moschna. Bereits bei ihrem ersten Einsatz verlor die Staffel Olt. Luis
Alcocer, dessen Maschine sich bei einer Notlandung überschlug. Drei
Tage später verlieh Freiherr v. Richthofen dem Staffelkapitän
Commandante A. Sallas Larrazabal, für den Abschuss einer Polikarpow
I-16
und einer Petlyakow Pe-2, das Eiserne Kreuz
II. Klasse.
Bf 109 E-7,
15. (span.)/ JG 27,
geflogen von Commandante A. Sallas Larrazabal,
UdSSR, Nov. 41.
Aber die hochqualifizierten und hochmotivierten
Spanier waren unzufrieden. Statt zur "Freien Jagd",
das ihrem Naturell ehr entsprach, wurden sie
wiederholt zur Erdkampfunterstützung eingesetzt.
Die 15. (span.)/ JG 27 beteiligte sich an der
Offensive gegen Moskau, bzw. der Abwehr des
sowjet. Gegenangriffes. Der Rückzug der
span. Einheit endete in Witebesk, hier erreichte sie, am 06. Jan. 42, der
Befehl zum Rückmarsch in die Heimat. Nach 460 Einsätzen, 10 Abschüssen,
der Zerstörung von 4 Maschinen am Boden
und den Verlust von fünf eigenen Piloten (2 davon vermißt) trat
die 1. Escuadrilla de Caza die Heimreise an. Als Ablösung erreichte
am 08. Juni 42
die 2. Escuadrilla de Caza, die als 15. (span.)/
JG 51 geführt wurde, die Ostfront. Insgesamt wurden fünf spanische
Staffeln an der Ostfront eingesetzt, die es auf ca. 3 000 Feindflüge
in Russland brachten. Hierbei schossen die span. Piloten 137 russische
Maschinen ab. Die eigenen Verluste beliefen sich auf 18 gefallene und 2
vermißte Flugzeugführer. Im März 44 verließ die letzte
span. Einheit, auf drängen der Westalliierten, die Front im Osten.
Bei den Freiwilligen löste dieser Befehl Wut und Enttäuschung
aus, und aus ihren Reihen schallte ein klares "No!". Die Spanier verließen
die Ostfront ohne Freude.
Das Verhältnis zu ihren Kameraden der
Luftwaffe war gepägt von tiefer Achtung und Kameradschaft. Diese
Männer brachten mit ihren südländischen Temperament Farbe
in das Grau der Wehrmacht.
Sie hielten wenig von deutscher Disziplin,
waren ständig auf der "Jagd" nach russischen Frauen und ließen
sich ihren "Vino Tinto" einfliegen und schmecken. Aber ihr Enthusiasmus,
ihre Kühnheit und nicht zu letzt ihr, auch vom katholischem Glauben
geprägter, Antikommunismus, machten sie zu gefürchteten Gegnern.
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