Chronik des JG 27

Gliederung, Stellenbesetzung, Liegeplätze, Maschinen,



              April 1941
                             "Sprung nach Afrika"


Libyen, Mai 41
Fliegerführer Afrika
 
 

I./JG 27, Maj. Neumann Ain El Gazala Bf 109 E-7/trop

 
 

Bf 109 E-7/trop
Gruppenadjutant, I./JG 27,
Ain El Gazala, Oblt. Ludwig Franzisket


Am 13. Sept. 40 (drei Monate nach ihrer Kriegserklärung an die Briten) eröffneten die Italiener ihre Offensive gegen Ägypten. Obwohl die Regia Aeronautica der RAF im Verhältnis 3 : 1 überlegen war, konnten die Briten dieser Zahlenmäßigen Übermacht Paroli bieten. Auch am Boden ( hier war die numerischen Überlegenheit der Italiener noch größer) kommt der Angriff schnell ins stocken. Angesichts der prekären Lage, bat die ital. Führung das Reich um Unterstützung. 
Als erste Kräfte trafen am 11. Februar 41,  die 5. leichte Inf. Div. in Libyen ein. Am Tag darauf betritt auch Generalleutnant Rommel afrikanischen Boden. Ende März landet dann im Hafen von Tripolis auch die 15. Pz. Div.. 
Am 22. April verlegte die I./JG 27 nach Nordafrika, um dem Deutschen Afrika-Korps ( DAK ) einen Luftschirm zu geben.
 
 

Bf 109 E-4/trop, der I./ JG 27,
Ain El Gazala, Mai 41

Trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit, beherrschte die Luftwaffe rasch den Luftraum über den Schlachtfeldern Nordafrikas.
Maj. Neumanns I./JG 27 war eine kampferprobte Einheit, und ihre Messerschmitts waren den Hurricanes und Curtiss P-40 "Kittyhawks" der RAF Dessert Air Force bei weitem überlegen. 
 
 

Begleitschutz für Ju 87 B-2 der II./St.G 2.
Im Hintergrund die "Emil" von Oblt. Franzisket.

Die Regia Aeronautica, quantitativ stark, war mit ihren untermotorisierten, und schwach bewaffneten  Jägern, vom Typ Macchi MC 200 sowie der CR. 42 und G 50, wiederrum den engl. Jägern nicht gewachsen.
 

Fiat CR. 42,
83. Squadriglia, 18. Gruppo,
Libyen, Januar 41

Diese drei Jägertypen, hatten als Antrieb, den Fiat A 74 RC 38 Doppelsternmotor mit 840 PS. Als Bewaffnung waren nur zwei 12,7 mm MG vorhanden. 
 
 

Fiat G 50 bis,
352. Squadriglia,
Libyen, Dezember 40

Auch betrachteten die Piloten des JG 27, ihre ital. Kameraden Anfangs mit einer gewissen Skepsis. Später war das Geschwader Dankbar für jeden ital. Jäger, der z.B. Begleitschutz für Stukas flog.
Das Verhältnis zwischen Luftwaffe und Regia Aeronautica blieb bis zum ital. Frontwechsel 
am 08. Sept. 43 kameradschaftlich. 
Zur Verstärkung der I./JG 27, traf am 01. Juni 41 die 7./JG 26, unter Oblt. Müncheberg, 
in Ain El Gazala ein. Die Staffel kehrte ab bereits am 31. Juli nach Sizilien zurück, um die RAF über Malta zu bekämpfen.
 

Bf 109 E-7/trop,
Staffelkapitän 7./JG 26,
Oblt. Müncheberg
Gela, Sizilien, März 41

Aus dem Reich kommend, traf nun am 23.09 auch die II./JG 27 in Nordafrika ein.
Ausgerüstet mit der neuen Bf 109 F.
Die Gruppe hatte einen kurzen Einsatz  in Russland hinter sich.
Ab Ende September verlegte die I./JG 27 staffelweise zurück ins Reich, um ebenfalls auf die "Friedrich" umzurüsten. Auch die Regia Aeronautica erhielt nun bessere Maschinen. 
Ende Nov. flogen die neuen Macchi MC 202 ihre ersten Einsätze über Nordafrika, und zeigten, zu was  ital. Piloten mit guten Material fähig waren. Bis Ende 1941 waren aber nur drei Gruppen mit dieser Maschine ausgerüstet. 
 

Macchi MC 202 Serie II,
96. ,Squadriglia, 9. Gruppo, 4. Stormo,
Nordafrika, Nov. 41.

Als nächste Verstärkung verlegten (im Rahmen der Luftflotte 2) im Dezember 41 die III./JG 27 
und III./ JG 53 von der Ostfront nach Nordafrika. 
Die Verbände der Luftwaffe (wie auch des Heeres)  litten zu Beginn ihres Einsatzes, unter den ungewohnten Bedingungen in Nordafrika. Extreme Temperaturunterschiede, Mangel an frischen (gewohnten, verträglichen) Nahrungsmittel, und nicht zuletzt die chronischen Darmerkrankungen, erschwerten das Leben. 
Die teilweise unbrauchbaren Uniformen, wurden durch "afrikanisches Räuberzivil" ergänzt.
Auch die "schwarzen Männer*" mußte mit Schwierigkeiten kämpfen. Sandstaub, fein wie Puderzucker, legte sich über die Maschinen. Nach rund 35 Flugstd. hatte ein Triebwerk ausgedient, waren Zylinder und Ventile zerfressen, Kabel von der salzhaltigen Luft zernagt.
Und vieles mehr!
Aber hier in Nordafrika, erwuchs der Geschwadergeist, der bis zum Ende intakt blieb.

*schwarze Männer = techn. Bodenpersonal



 
 
Die angezeigte Liste der Liegeplätze des Geschwaders ist nicht vollkommen!
Das JG 27 wechselte 1941 öfter seine Horste.
Das hier angegebene Verzeichnis will nur die wichtigsten Einsatzhäfen nennen.



 
 
 
April 41, Auf dem Balkan.
Juni 41, Unternehmen Barbarossa.
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