Chronik des JG 27
 

Gliederung, Stellenbesetzung, Liegeplätze, Maschinen,


September 1939

     Polenfeldzug und Aufstellung des JG 27.




Der Feldzug gegen Polen, 01. Sept. 39
Luftflotte 1, Pommern - Ostpreußen
 
 

I./JG   1,        Hptm. Schlichting Seerappen Bf 109 D-1, E-1, -3
I./JG 21,        Maj. Mettig Gutenfeld Bf 109 C-1, E-1
I./(J.) LG 2*, Hptm. Trübenbach Heiligenbeil Bf 109 D-1

 
Die Geschwadergründung des JG 27 erfolgte erst am 01. Oktober 1939.
Da die Gründung erst nach dem Polenfeldzug erfolgte, war das JG 27 kein Friedensverband mehr.
Das Jagdgeschwader entstand aus der Zusammenlegung folgender Einheiten: Dem Stab des JG 3, 
der I./ JG 1, der neu aufgestellten II./JG 27, der I./(J.) LG 2, sowie der I./ JG 21.
Im Rahmen der Luftflotte 1 sind die I./JG 1, die I./JG 21, und die I./(J.)LG 2 aber bereits in Polen eingesetzt worden. Dort konnten sie erste wertvolle Kampferfahrungen sammeln.

 

Bf 109 E-3,
I./ JG 1,
Seerappen, 01. Sept. 39.


Als am 01. September 1939 die deutsche Wehrmacht die Grenze zu Polen überschritt, 
endete ein 21 Jahre andauernder "Waffenstillstand". Für diesen Krieg, der durch die britische und französische Kriegserklärung an das Deutsche Reich am 03. September zum Weltkrieg wurde, 
gibt es vielerlei Gründe. Diese können hier nicht im Großen erörtert werden. Nur einen Weltkrieg wollte wohl niemand. Die deutsche Führung hoffte, nachdem für sie politisch nichts mehr erreichbar schien, auf einen schnellen Sieg in Polen und das Stillhalten der Westmächte, die die Unantastbarkeit der Grenzen Polens garantierten. In Polen unterschätzte man die dt. Wehrmacht, überschätze die eigenen militärischen Möglichkeiten und wurde zu dem von Frankreich und England auch stark geredet. 
Auch glaubte man in Warschau an das engl.-franz. Versprechen des militärischen Beistandes im Falle eines deutschen Angriffes. Dies zusammen ließ Polen recht leichtfertig, in eine beiderseitig stur geführte politische Konfrontation mit dem Reich geraten, die letztendlich zum deutschen Angriff führten. 
Die deutschen Forderungen an Polen, nach Danzig und einer exterritorialen Landverbindung (Korridor) nach Ostpreußen, waren dem Völkerrecht gemäß, keine übertrieben oder gar imperialistischen Ansprüche. Im Verlauf des Jahres 1939 gab es etliche Vorschläge bzw. Vermittlungsangebote des Völkerbundes oder anderer Neutraler, um einen militärischen Konflikt zwischen Polen und Deutschland zu vermeiden. Nicht alle scheiterten an Adolf Hitler. 
Zumindest ab August, und besonders nach dem Abschluß eines "Nichtangriffpaktes", sowie eines Geheimabkommens über eine Neuordnung in Osteuropa mit der UdSSR,  war der "Führer" jedoch nicht mehr an einer friedlichen Lösung interesiert. Dieser Pakt, der die Welt völlig überraschte, stellte die Weichen endgültig auf Krieg. Auch in Polen gab es nicht wenige, die nun die Waffen sprechen lassen wollten. Es wurde offen vom Stoß auf Berlin und einem Großpolen bis an die Oder geträumt. 
Ohne die deutsche Kriegsschuld hier zu verharmlosen oder gar zu leugnen. Polen und seine Verbündeten, Frankreich und England, trifft aber eine Mitschuld! Ebenfalls mitschuldig war die Sowjetunion, deren geschickte Aussenpolitik die Westmächte und Deutschland aneinander geraten ließen. Von der beabsichtigten Entfesselung eines Weltkrieges durch Deutschland bzw. Hitler kann aber auf keinen Fall gesprochen werden. Adolf Hitler suchte einen begrenzten Konflikt mit Polen als ersten Schritt zu seinem "Lebensraum im Osten". Er war sich sicher das England, und in dessen Schlepptau Frankreich, nicht wegen Polen einen Krieg riskieren wollten. 
Nach der engl.-franz. Kriegserklärung soll Hermann Göring gesagt haben:
 
Wenn  wir diesen Krieg verlieren,
dann Gnade uns Gott !
Hitler fragte ratlos:
 
--- Was nun ? ----

Es war jedem klar, sollten die Westmächte vor Abschluß der Kämpfe in Polen maschieren, 
geriet das Reich in eine existensbedrohliche Lage. Doch bekannter Weise maschierten sie nicht.


Die polnischen Luftstreitkräfte stellten mit ihren obsoleten Jagdmaschinen, 
vom Typ P.Z.L. P. 11c und P. 7a, an sich keine Gefahr dar. Bei Kriegsausbruch verfügte die 
poln. Luftwaffe über 175 Exemplare der P. 11c, die in zwölf Eskadra (Staffeln) eingesetzt wurden. 
Der Bf 109 war die veraltete Maschine hoffnungslos unterlegen. In den Händen eines geübten Piloten konnte der wendige, 390 km/h schnelle, Hochdecker aber einer Bf 110 bzw. den dt. Bombern gefährlich werden. Die P. 11c, die erstmals Ende 1933 flog, wurde von einem 645 PS starken Mercury VI angetrieben. Bewaffnet war sie mit zwei 7,92 MG im Rumpf, manche hatten zwei weitere in den Flügeln. Für 1940 war, als Zwischenlösung bis zum eintreffen besserer Jäger, die Produktion der 
P. 11g geplant, die als Antrieb den britischen Mercury VIII mit 840 PS erhalten sollte. 
Die P. 11 wurde auch in Rumänien, das 70 Maschinen unter Lizenz als P. 11f fertigte, geflogen.
 
 

P.Z.L. P. 11c,
121. Eskadra,
September 39.

Am 01. September waren auch noch 105 Maschinen der älteren P.Z.L P. 7a  im Bestand der poln. Luftstreitkräfte. Die meisten waren zwar in Schulverbänden eingesetzt, aber auch drei Einsatzstaffeln waren noch mit dem antiquierten Hochdecker ausgerüstet. Diese Maschinen, die gerade mal 330 km/h erreichten, hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die Jäger der Luftwaffe.
 
 

P.L.Z.  P. 7a,
111. Eskadra,
Januar 33.
Die 111. Eskadra, eine der berühmtesten pol. Einheiten,
flog bei Kriegsausbruch die P. 11c.

Die polnische Führung bemühte sich, im Laufe des Jahres 39, um den Ankauf modernerer Jagdmaschinen. So wurden 160 Morane Saulnier MS 406 in Frankreich bestellt.
Für die englische Hawker Hurricane wurde ein Lizenzvertrag ausgehandelt. Aber die MS 406 erreichten Polen nicht mehr, und die Produktion der Hurricane war bei Kriegsausbruch noch nicht angelaufen. 
Der beste inländische Jäger, die P.L.Z. P. 24, wurde seltsamer Weise nur für den Export gebaut. 
Bei diesen Typ handelte es sich im wesentlichen um eine modernisierte P. 11c mit stärkeren Triebwerk, größere Feuerkraft und geschlossenem Cockpit. Die P. 24 erreichte rund 430 km/h.
 
 

P.L.Z.  P. 24b,
der bulgarischen Luftwaffe, 1938.

Sechs Jäger gingen an die Rumänen, das weitere 44 in Linzenz herstellte. 
Griechenland erhielt 31 Jäger vom Typ P.L.Z. P. 24.
Die Luftwaffe der Türkei erhielt 60, und Bulgarien 22 Maschinen von P.L.Z. geliefert.
Die Exportmaschinen unterschieden sich, je nach Kunde, hauptsächlich in der Motorisierung.
Die Hauptlast der poln. Luftverteidigung lag somit auf den Schultern der rund 280 P.L.Z. 11c und 7a.
Die Bomberflotte umfaste ca. 270 Maschinen, darunter etwa 65 der recht modernen, zwei-motorigen P.L.Z. 37b Bomber. Gegen diese Streitmacht konnte die Luftwaffe 1 350 Maschinen der Luftflotte 4 und Luftflotte 1 zum Einsatz bringen. Für den Feldzug gegen Polen standen allerdings nur 220 Bf 109 und vierzig "schwere" Jäger Bf 110 C-1 zu Verfügung.
 
 

Bf 109 D-1,
JGr. 102 (I./ ZG 2),
Groß-Stein (Schlesien), 01. Sept. 39.
In vielen "Zerstörer" Einheiten wurden Anfangs des Krieges
noch ältere Bf 109 Varianten geflogen.
Der Grund: weil noch nicht genügend Bf 110 C vorhanden waren.

An Bombern konnte die Luftwaffe 897 Maschinen aufbieten, hinzu kamen noch 249 Stukas Ju 87 B und Hs 123 A. Die Aufrüstung der Luftwaffe, besonders der Jagdwaffe, war zu dieser Zeit noch nicht ab geschlossen. So waren die wenigsten Jagdgruppen auf Soll Stärke. 
Die Gesamtstärke belief sich auf ganze fünf Geschwaderstäbe und 18 Jagdgruppen. 
Und nicht alle flogen die neusten Bf 109 E Modelle. Die älteren Bf 109 B, C und D waren noch in beachtlichen Zahlen in den Einsatzverbänden. Auch waren noch zahlreiche Heinkel He 51 B-1 und 
Arado Ar 86 E-1/F-1 in den Jagdverbänden anzutreffen. Diese sollten aber hauptsächlich in der Nachtjagd eingesetzt werden. Da Luftangriffe der Westmächte nicht ausgeschlossen waren, wurden vor allem stärkere Jagdkräfte im Westen belassen. So Stab/, I./, II./ JG 26 und  die I. Gruppe des JG 52. 
 
 

Bf 109 E-1,
II./ JG 26 "Schlageter",
Düsseldorf, Sept. 39.
Die weiße Lackierung an Leitwerk und Flügelspitzen,
wurde während einer Kampfübung im Sommer 39 angebracht.

Um britische Einflüge über der Deutschen Bucht zu verhindern, lagen die II./ JG 77 sowie Stab/ 
und I./ ZG 26 im Nordwesten. Im Südwesten des Reiches lagen ebenfalls mehrere Jagdgruppen, 
die I./ JG 51, die I./ JG 71, und Stab/, I./, II./ JG 53. 
 
 

Avia B-534 IV,
3./ JG 71,
Eutlingen, Sept. 39.
Aus Mangel an fronttauglichen deutschen Maschinen,
wurden zu Beginn des Krieges in mehreren Einheiten,
auch tschechische Avia B-534 gefogen.

Ausserdem die 10.(N)/ JG 53 mit ihren alten Arado Ar 68 F-1 Doppeldeckern. Die Gruppe sollte mögliche Nachtangriffe der französischen Luftwaffe in den Raum Stuttgart - Heilbronn abwehren.
 

Arado Ar 68 F-1,
10.(N)/ JG 53, (N =Nachtjagd)
Heilbronn, Sept. 39.

Da auch Angriffe polnischer Bomber auf ostdeutsche Städte befürchtet wurden, 
mußten auch hier Kräfte zurück gehalten werden. Die Reichshauptstadt wurde unter den Schutz 
von JG 2 "Richthofen" und I./ JG 20 gestellt. Die Sicherung von Dresden übernahm Stab/ und I./ JG 3.
 
 

Bf 109 E-1,
I./ JG 20,
Brandenburg-Briest, Sept. 39.


Am 01. September, kurz vor 04.30 Uhr, griffen drei Junkers Ju 87 B-1 der I./ StG 1 Gebäude neben der  Weichselbrücke bei Dirschau an. Es sollte verhindert werden, das die Polen die Brücke von dort mit vorbereiteten Sprengladungen in die Luft jagen konnten. Der Angriff erfolgte bevor die Wehrmacht, mit dem Gros von 11 Panzer- und 40 Infanteriedivisionen, die Grenzen Polens überschritt. Die Bomben saßen im Ziel. Aber denoch gelang den Polen die Sprengung der wichtigen Brücke. In Oppeln in Oberschlesien startete fast Zeitgleich die I./ StG 2 "Immelmann" mit 21 Ju 87 B-1 zum Angriff auf den Flugplatz Krakau. Auf den Rückflug gab es die ersten Luftkämpfe. 
Hierbei errang Olt. Neubert den ersten Luftsieg des Krieges. Mit seiner Stuka gelang es ihm eine 
P. 11c der 122. Eskadra abzuschießen, die sich gerade mit einer zweiten P. 11c daran machte, einer 
anderen Ju 87 gefährich zu werden. Im Verlauf des Gefechtes ging aber auch das erste deutsche Flugzeug verloren. Unterleutnant Gnys, von der 122. Eskadra, gelang es einer der schnelleren und stärker bewaffneten Ju 87 B-1 herunter zu holen. Einige Stunden später kommt es über Warschau zu der größten Luftschlacht des Feldzuges. Achtzig Bomber des KG 1 unter Begleitschutz von 20 Bf 110 C-1 der I./ (Z) LG 1 gerieten an 65 Jäger der Polen. Im Verlauf des Gefechtes wurden ohne eigene Verluste fünf P. 11c  von den "schweren" Jägern abgeschossen.
 

P.Z.L. P. 11c,
113. Eskadra,
September 39.

Am ersten Angriffstag sollte die I./ JG 21 Heinkel He 111 Begleitschutz geben. Einige Bordschützen in den Bombern waren wohl sehr nervös, und eröffneten das Feuer auf die eigenen Jäger. Erst das Abschießen von Signalmunition konnte schlimmeres verhindern. Im weiteren Verlauf des Fluges schoß die Gruppe ohne eigene Verlußte vier P. 11c ab. Eine P. 11 war der ersten Abschuß (von insgesamt 98) von Lt. Rödel, der später Kommodore des JG 27 wurde (vom 22.04.43 bis 29.12.44).
 
 

Bf 109 C-1,
I./ JG 21,
Gutenfeld, 01. Sept. 39.

Schon in den ersten Tagen wurden etliche feindliche Maschinen am Boden zerstört. Neben den Angriffen auf Flugplätze belegten die dt. Kampfverbände auch wichtige Verkehrswege, und verwandelten so den poln. Aufmarsch in ein Chaos. Die dt. Jäger konnten trotz dem mutigen Einsatz der poln. Jäger rasch die absolute Luftüberlegenheit erringen, und so wird die Luftwaffe ab dem 03.09. zunehmend zur taktischen Erdkampfunterstützung eingesetzt. Auch die Polen versuchten mit ihren Maschinen in die Erdkämpfe einzugreifen. Doch die dt. Jäger und die Bodenabwehr fügten ihnen dabei hohe Verluste zu, ohne das sie größere Erfolge erzielen konnten. Erst am 04. Sept. hatte die I. (J)/ LG 2 Feindkontakt. Drei P. 11c konnten bezwungen werden. Am 09. Sept. lag die Gruppe dann in der Nähe von Bromberg. Am Nachmittag konnten vier Aufklärer vom Typ PWS 26 abgeschossen werden. Am nächsten Tag verlor Uffz. Geisshardt ein Duell mit einer P. 11 und mußte aussteigen. Bis zum Ende der Kämpfe blieb er in Gefangenschaft. Nach nur 7 Tagen in Polen verlegte die I./ JG 1 nach Vörden, bei Osnabrück, um etwaige Angriffe der Westmächte abzuwehren. Aber ausser einigen gegenseitigen Aufklärungsflügen blieb es im Westen ruhig. Hier hatte, sehr zu Erleichterung der dt. Führung, der "Sitzkrieg" (Phony War, oder Drole de Guerre - der lustige, der komische Krieg, wie die Briten und Franzosen es nannten) begonnen. Die Westmächte ließen Polen im Stich und verhielten sich defensiv.
 
 

Bf 109 E-1 der I./ JG 1.
"Schwarze Männer" beim "ankurbeln" des DB 601.

Bereits am 08. Sept. konnte die 4. Pz. Div. einen der Warschauer Flugplätze nehmen. Zur gleichen Zeit zogen sich zahlreiche poln.Verbände in ihre Hauptstadt zurück. Am 09. Sept. entstand bei der Heeresgruppe Süd eine ernste Situation. Polnische Kavalarie und wenige Panzer bedrohten die schwache Flanke der 8. Armee. Durch den Einsatz mehrerer Kampf- und Stukaverbände konnten die mutigen und verzweifelten Angriffe der Polen gestoppt werden. Am 13. schloß sich der Ring um Warschau. Die Stadt, vollgestopft mit Truppen und Zivilbevölkerung, lag nun unter dem Dauerbeschuß der dt. Artillerie und den Angriffen der Bomber. Die poln. Luftwaffe hatte dem Allem nicht mehr viel entgegen zu setzen. Zwar waren noch viele Maschinen vorhanden, doch fehlte es überall an Treibstoff und Ersatzteilen. Am Sonntag dem 17. Sept. erreichte die Polen eine weitere Hiobsbotschaft. Die Russen sind angetreten. Aber nicht zum Schutz Polens, sondern als Feinde. Auch im Osten stand nun Polen einem übermächtigen Feind gegenüber. Seltsamerweise erfolgte auf dem sowjetischen Einfall keine Reaktion aus London oder Paris. Kein Protest oder gar eine Kriegserklärung wie an Deutschland! An diesem Tag begann auch der Exodus der poln. Luftstreitkräfte.
Auf Befehl sollte alles, was noch Treibstoff hatte bzw. flugfähig war, sich nach Rumänien oder Ungarn absetzen. Allein in Rumänien landeten bis zum 19. September 100 Maschinen aller Art. 
Viele der Piloten erreichten dann über die verschiedensten Wege Frankreich oder England. 
Dort wollten sie den Kampf fortsetzen und schlossen sich der Armee de l' Air bzw. der Royal Air Force an. Auch viele Heereseinheiten versuchten verzweifelt die Grenzen nach Rumänien zu erreichen. 
Doch für die meisten begann der Leidensweg in die deutsche oder russ. Gefangenschaft. Hauptbrennpunkt, neben einigen Kesseln, war zu dieser Zeit Warschau, wo sich ca. 120 000 poln. Soldaten befanden. Ihr Oberbefehlshaber wollt die Ehre Polens wahren, und bis zum letzten Mann kämpfen lassen. Die Stadt ist zudem von einem Festungsring umgeben. Auch einige P.L.Z. 11c und andere Maschinen flogen aus der Stadt heraus Erdkampfeinsätze gegen die Wehrmacht.
 
 

P.Z.L. P. 11c,
 der 112. Eskadra.

Die dt. Führung verspührte wenig Lust ihre Truppen in einen Straßenkampf zu verwickeln, und so sollte die Luftwaffe die Stadt Sturmreif bomben. Am 25.09. werfen dt. Bomber rund 550 t Bomben auf die polnische Hauptstadt. Es gab schwere Verluste unter der Zivilbevölkerung. Das änderte wohl die Meinung des poln. Oberbefehlhabers, und er ließ die weiße Flagge hissen. Am 28. Sept. kapitulierte Warschau und die Festung Moldin. Der Polenfeldzug war beendet. Die Luftwaffe hatte insgesamt 285 Maschinen eingebüßt, davon 67 Bf 109. Der Großteil ging allerdings auf das Konto der polnischen Luftabwehr. Diese hatte paradoxer Weise fast doppelt soviel polnische Maschinen abgeschossen wie die deutsche Luftabwehr. Fast 10 % der poln. Verluste wurden durch "frindly Fire" zerstört. 
Nach dem Ende der Kämpfe in Polen, verlegten die I./ JG 21 und andere Einheiten nach Westen. 
Neuer Horst der Gruppe war Rheine. Auch das Heer verlegte in Eilmärschen nach Westen.


Der einzigste Verbündete des Reiches, der sich am Feldzug gegen Polen beteiligte, war die Slowakei.
(Italien und sein Duce Benito Mussolini erklärten sich als noch nicht Kriegsbereit, und versuchten verzweifelt als Vermittler zwischen dem Deutschen Reich und den Westmächten zu fungieren.)
Das kleine Land, das nach der Zerschlagung der Tschechoslowakei am 14. März 39 entstand und dabei von Polen und Ungarn zu Gebietsabtretungen gezwungen wurde, steuerte neben 35 000 Mann Bodentruppen auch ein Fliegerkorps bei. Zwei Jagdstaffeln mit je zehn Avia B-534 und eine Aufklärerstaffel mit zehn Letov S-328. Die Avia's flogen Begleitschutz für deutsche Stukas und unterstützten die slowakische Infantrie mit Erdkampfeinsätzen. Während der Kämpfe über Polen gingen zwei Avia verloren. Am 26.09. gelang der slowakischen Luftwaffe ihr einzigster Luftsieg des Feldzuges, als eine Avia B-534 ein polnisches Verbindungsflugzeug vom Typ RWD-8 abschoß.
 



Die angezeigte Liste der Liegeplätze des Geschwaders ist nicht vollkommen!
Das JG 27 wechselte 1939 öfter seine Horste.
Das hier angegebene Verzeichnis will nur die wichtigsten Einsatzhäfen nennen.



 
 
Mai 40, Der Westfeldzug.
1918 bis 1939, Die Geburt der Jagdwaffe.
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